Objektive
Jetzt möchte ich euch erklären, was ein Objektiv in der Fotografie ist und warum es so wichtig ist, das richtige Objektiv für eure Fotos zu wählen.
Ein Objektiv ist ein optisches Bauteil, das aus mehreren Linsen besteht und das Licht auf den Sensor oder Film eurer Kamera lenkt. Das Objektiv bestimmt, wie viel Licht in die Kamera gelangt, wie scharf eure Bilder werden und wie euer Motiv dargestellt wird. Es gibt verschiedene Arten von Objektiven, die sich in ihrer Brennweite, Blende, Bildstabilisierung und anderen Eigenschaften unterscheiden.
Die Brennweite ist die Entfernung zwischen dem Objektiv und dem Sensor oder Film, wenn das Objektiv auf unendlich fokussiert ist. Die Brennweite beeinflusst die Bildwirkung eurer Fotos, indem sie den Bildwinkel und die Perspektive verändert. Je kleiner die Brennweite, desto größer ist der Bildwinkel und desto mehr bekommt ihr auf euer Foto. Je größer die Brennweite, desto kleiner ist der Bildwinkel und desto näher könnt ihr an euer Motiv heranzoomen. Die Brennweite wird in Millimetern (mm) angegeben.
Die Blende ist eine Öffnung im Objektiv, die sich vergrößern oder verkleinern lässt, um die Lichtmenge zu regulieren, die in die Kamera gelangt. Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe eurer Fotos, also den Bereich im Bild, der scharf abgebildet wird. Je größer die Blende (kleine Blendenzahl), desto weniger Schärfentiefe habt ihr und desto mehr hebt sich euer Motiv vom Hintergrund ab. Je kleiner die Blende (große Blendenzahl), desto mehr Schärfentiefe habt ihr und desto mehr Details sind im Vorder- und Hintergrund zu sehen. Die Blende wird in Zahlen angegeben, die mit einem f beginnen (z.B. f/2.8).
Die Bildstabilisierung ist eine Funktion im Objektiv oder in der Kamera, die Verwacklungen ausgleicht, die durch unruhige Hände oder Bewegungen entstehen können. Die Bildstabilisierung ermöglicht es euch, mit längeren Belichtungszeiten zu fotografieren, ohne dass eure Bilder unscharf werden. Die Bildstabilisierung wird in Stufen angegeben, die anzeigen, wie viele Blendenstufen ihr gewinnen könnt (z.B. 4 Stufen).
Es gibt noch viele andere Eigenschaften von Objektiven, wie z.B. Autofokus, Filtergewinde, Naheinstellgrenze oder Verzeichnung, aber das würde den Rahmen dieses Blogposts sprengen. Ich hoffe, ihr habt einen ersten Überblick über das Thema Objektive bekommen und seid neugierig geworden, mehr darüber zu erfahren. In meinen nächsten Beiträgen werde ich euch einige Beispiele für verschiedene Objektive zeigen und euch Tipps geben, wie ihr das beste Objektiv für eure Fotografie findet.
Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs ist der Abstand zwischen dem optischen Zentrum des Objektivs und dem Punkt, an dem sich die Lichtstrahlen auf der Bildebene treffen. Die Brennweite bestimmt die Vergrößerung und den Bildwinkel des Objektivs. Je größer die Brennweite, desto größer ist die Vergrößerung und desto kleiner ist der Bildwinkel. Das bedeutet, dass ein Objektiv mit einer langen Brennweite ein Motiv näher heranholen und einen kleineren Ausschnitt zeigen kann als ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite. Ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite hingegen kann ein Motiv weiter entfernt erscheinen lassen und einen größeren Ausschnitt zeigen als ein Objektiv mit einer langen Brennweite.
Die Brennweite eines Objektivs wirkt sich auch auf die Schärfentiefe aus, also den Bereich vor und hinter dem Fokuspunkt, der noch scharf abgebildet wird. Je kleiner die Brennweite, desto größer ist die Schärfentiefe und desto mehr vom Motiv ist scharf zu sehen. Je größer die Brennweite, desto geringer ist die Schärfentiefe und desto mehr vom Motiv ist unscharf zu sehen. Ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite eignet sich daher gut für Landschafts- oder Architekturfotografie, wo man eine große Schärfentiefe wünscht. Ein Objektiv mit einer langen Brennweite eignet sich hingegen gut für Porträt- oder Tierfotografie, wo man eine geringe Schärfentiefe wünscht, um das Motiv vom Hintergrund freizustellen.
Blende
Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung im Objektiv, über die sich die Weite der Objektivöffnung regeln lässt. Die Größe der Öffnung wird mit der Blendenzahl angegeben, die mit einem f/ gekennzeichnet ist. Je kleiner die Blendenzahl ist, umso größer die Öffnung der Blende und umgekehrt.
Die Blende beeinflusst vor allem zwei Aspekte eines Bildes: die Belichtung und die Tiefenschärfe. Die Belichtung ist die Helligkeit des Bildes, die von der Menge des Lichts abhängt, das auf den Bildsensor der Kamera trifft. Die Tiefenschärfe ist die Schärfe des Hintergrunds im Verhältnis zum Motiv. Je größer die Blende ist, desto mehr Licht kommt ins Objektiv und desto heller wird das Bild. Gleichzeitig wird der Hintergrund unscharf und das Motiv tritt hervor. Je kleiner die Blende ist, desto weniger Licht kommt ins Objektiv und desto dunkler wird das Bild. Der Hintergrund wird schärfer und das Motiv verschmilzt mit ihm.
Die Blende kann man an der Kamera einstellen, indem man den Modus A (Aperture Priority) oder M (Manual) wählt. Dann kann man mit einem Drehrad oder einem Knopf die Blendenzahl verändern. Je nachdem, welches Objektiv man benutzt, gibt es eine maximale und eine minimale Blendenzahl, die man einstellen kann. Zum Beispiel hat ein 50mm-Objektiv mit einer maximalen Blende von f/1.8 eine größere Öffnung als ein 18-55mm-Objektiv mit einer maximalen Blende von f/3.5.
Die richtige Blende zu wählen hängt von dem Motiv und dem gewünschten Effekt ab. Wenn man zum Beispiel ein Porträt machen möchte, kann man eine große Blende wählen, um das Gesicht scharf und den Hintergrund unscharf zu machen. Wenn man eine Landschaft fotografieren möchte, kann man eine kleine Blende wählen, um alles im Bild scharf zu haben. Man muss aber auch darauf achten, dass das Bild nicht zu hell oder zu dunkel wird. Dafür muss man gegebenenfalls die Verschlusszeit oder den ISO-Wert anpassen.
Objektivtypen
In der digitalen Fotografie gibt es verschiedene Typen von Objektiven, die sich in ihrer Brennweite, ihrem Bildwinkel, ihrer Lichtstärke und ihrem Abbildungsmaßstab unterscheiden. Die Brennweite ist der Abstand zwischen dem Objektiv und dem Sensor, wenn ein Objekt in der Unendlichkeit scharf abgebildet wird. Sie bestimmt die Vergrößerung und den Bildausschnitt. Der Bildwinkel ist der Winkel, unter dem ein Objektiv ein Motiv erfasst. Er hängt von der Brennweite und der Sensorgröße ab. Die Lichtstärke ist das Verhältnis zwischen der maximalen Öffnung des Objektivs und der Brennweite. Sie gibt an, wie viel Licht das Objektiv durchlässt und wie gut es bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet ist. Der Abbildungsmaßstab ist das Verhältnis zwischen der Größe des Motivs auf dem Sensor und der Größe in der Wirklichkeit. Er gibt an, wie nah man an ein Objekt heranzoomen kann.
Die häufigsten Typen von Objektiven in der digitalen Fotografie sind:
- Festbrennweite: Ein Objektiv mit einer festen Brennweite, die nicht verändert werden kann. Festbrennweitenobjektive haben oft eine hohe Lichtstärke und eine gute Abbildungsqualität. Sie eignen sich für Porträts, Landschaften oder Architektur.
- Zoomobjektiv: Ein Objektiv mit einer variablen Brennweite, die durch das Drehen oder Verschieben eines Rings am Objektiv verändert werden kann. Zoomobjektive bieten mehr Flexibilität und Vielseitigkeit, da sie verschiedene Bildwinkel ermöglichen. Sie eignen sich für Reisen, Sport oder Tiere.
Ultra-Weitwinkelobjektive: Ein Objektiv mit einer sehr kurzen Brennweite, die einen sehr großen Bildwinkel erzeugt. Ultra-Weitwinkelobjektive können dramatische Perspektiven und räumliche Tiefe erzeugen. Sie eignen sich für Panoramen, Innenräume oder Architektur. - Weitwinkelobjektive: Ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite, die einen großen Bildwinkel erzeugt. Weitwinkelobjektive können mehr vom Motiv erfassen und eine weite Sicht bieten. Sie eignen sich für Landschaften, Gruppenfotos oder Reportagen.
- Teleobjektive: Ein Objektiv mit einer langen Brennweite, die einen kleinen Bildwinkel erzeugt. Teleobjektive können Motive vergrößern und näher bringen. Sie eignen sich für Porträts, Tiere oder Sport.
Fisheye-Objektive: Ein Objektiv mit einer extrem kurzen Brennweite, die einen sehr großen Bildwinkel erzeugt. Fisheye-Objektive verzeichnen gerade Linien zu gebogenen Linien und erzeugen einen kugelförmigen Effekt. Sie eignen sich für kreative oder experimentelle Aufnahmen. - Makroobjektive: Ein Objektiv mit einer hohen Vergrößerung, die eine originalgetreue oder vergrößerte Abbildung von kleinen Objekten ermöglicht. Makroobjektive haben eine geringe Naheinstellgrenze und eine geringe Schärfentiefe. Sie eignen sich für Blumen, Insekten oder Schmuck.
- Tilt-Shift-Objektive: Ein Objektiv mit einer speziellen Mechanik, die es ermöglicht, die optische Achse des Objektivs zu neigen oder zu verschieben. Tilt-Shift-Objektive können die Perspektive korrigieren oder verändern und die Schärfentiefe beeinflussen. Sie eignen sich für Architektur, Landschaften oder Miniatur-Effekte.
- Lensbaby-Objektive: Ein Objektiv mit einer flexiblen Konstruktion, die es ermöglicht, den Schärfebereich zu verlagern oder zu verformen. Lensbaby-Objektive können kreative oder künstlerische Effekte erzeugen. Sie eignen sich für Porträts, Landschaften oder Experimente.
Anwendungsarten
- Portraitfotografie: Lichtstarke Festbrennweiten mit einer Brennweite zwischen 50 mm und 135 mm sind besonders gut für die Portraitfotografie geeignet, da sie eine natürliche Perspektive und einen schönen Hintergrund-Unschärfe-Effekt erzeugen . Beispiele für solche Objektive sind das Canon EF 85mm f/1.8 USM, das Nikon AF-S 85mm f/1.8G oder das Sony FE 85mm f/1.8.
- Landschaftsfotografie: Weitwinkelobjektive mit einer Brennweite bis ca. 40 mm sind ideal für die Landschaftsfotografie, da sie einen großen Bildausschnitt erfassen und die Tiefe der Landschaft betonen können. Beispiele für solche Objektive sind das Sigma 14-24mm f/2.8 DG DN Art, das Tamron 17-28mm f/2.8 Di III RXD oder das Fujifilm XF 10-24mm f/4 R OIS.
- Tierfotografie: Teleobjektive mit einer Brennweite ab 70 mm sind unverzichtbar für die Tierfotografie, da sie es ermöglichen, weit entfernte oder scheue Tiere nah heranzuholen und scharf abzubilden. Beispiele für solche Objektive sind das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM, das Nikon AF-S 200-500mm f/5.6E ED VR oder das Sony FE 200-600mm f/5.6-6.3 G OSS.
- Sportfotografie: Für die Sportfotografie sind ebenfalls Teleobjektive mit einer Brennweite ab 70 mm empfehlenswert, allerdings sollten sie auch eine hohe Lichtstärke haben, um kurze Verschlusszeiten zu ermöglichen und Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Beispiele für solche Objektive sind das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM, das Nikon AF-S 70-200mm f/2.8E FL ED VR oder das Sony FE 70-200mm f/2.8 GM OSS.
- Konzertfotografie: Für die Konzertfotografie sind lichtstarke Objektive mit einer Brennweite zwischen 24 mm und 85 mm geeignet, je nachdem wie nah man an die Bühne kommt und wie viel von der Atmosphäre man einfangen möchte. Beispiele für solche Objektive sind das Sigma 24-70mm f/2.8 DG DN Art, das Tamron SP 35mm f/1.4 Di USD oder das Fujifilm XF 56mm f/1.2 R.
- Experimentelle Fotografie: Für die experimentelle Fotografie gibt es keine festen Regeln, welche Objektive man verwenden sollte, da es hier vor allem auf die eigene Kreativität und den gewünschten Effekt ankommt. Man kann zum Beispiel Fisheye-Objektive verwenden, um extreme Verzerrungen zu erzeugen, Makroobjektive verwenden, um kleine Details zu vergrößern, oder Tilt-Shift-Objektive verwenden, um die Schärfeebene zu verändern. Beispiele für solche Objektive sind das Samyang 8mm f/3.5 UMC CS II Fisheye, das Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM oder das Nikon PC-E Micro Nikkor 45mm f/2.8D ED.